Eveleos Country House & Rückflug von Larnaka – Zypern Roadtrip Reisebericht Tag 8

Der letzte Tag war angebrochen und tatsächlich war eine Woche auf Zypern wie im Flug an uns vorbei gerast. Bevor wir uns aber wieder auf den Weg zum Flughafen machten, hatte ich euch noch einen kleinen Rundgang durch unseren letzten Ort versprochen: Tochni – ein kleines verschlafenes Nest, etwa 20 Minuten von Limassol im Hinterland der Insel versteckt.

Als die Planung unserer Roadtrips fertig war, konnte ich mir ein gewisse Skepsis bezüglich der letzten Etappen nicht ganz verkneifen. Ja, ich bin ein Stadt- bzw. Strandmensch: Öffentliche Verkehrsmittel, zentrale Plätze, kurze Wege zu Sehenswürdigkeiten oder alternativ eine unschlagbare Lage an einem Traumstrand. Genau das sind für mich die Kritierien, nach denen ich normalerweise meine Hotels aussuche. Das Evelos Country House wollte da auf den ersten Blick gar nicht so richtig passen. Wie ich bereits erwähnte: Ferienwohnungen sind bei unseren Urlauben eher spärlich gesät.

Hotelbericht Eveleos Country House Zypern

Gerade auch beim Gedanken an die Verpflegung kam ich ein wenig ins Grübeln: Nicht, dass ich auf ein abendliches Fünf-Gänge-Menü oder ein üppiges Frühstücksbuffet unbedingt bestehen würde. Aber bei mir gehört es gewissermaßen zum Urlaub dazu, dass ich mir zwar Gedanken über mein Essen machen kann, dies aber Dank eines Buffets kein Muss ist. Um es vorweg zu nehmen: Die Sache war keinesfalls dramatisch: Schon allein, da die liebevoll gepflegte Anlage uns mit einem vollen Kühlschrank empfing.

Überhaupt muss man einen Vorteil einer Ferienwohnung wirklich gelten lassen: Der Platz ist jeder Hotelsuite überlegen. Mit gleich zwei getrennt regulierbaren Klimaanlagen, einem Wohnzimmer mit Küche, einem Badezimmer und einem Schlafzimmer konnte es dieses Landhaus in Sachen Platzangebot locker mit dem 5-Sterne Asiminas Suites in Paphos aufnehmen.

Überhaupt musste ich mein inneres Bild über solche Ferienwohnungen im Hinterland komplett revidieren: Vergessen wir doch kurz einmal eventuell überfüllte Speisesäle eines Hotels. Vergessen wir irgendwelches Geschrei oder Clubtänze am Pool. Hier in dieser Anlage empfing uns einfach nur komplette Ruhe, gemischt mit einem weiten Blick über die Insel.

Dabei mussten wir auch zum Glück nicht auf einen Pool verzichten. Gerade für die sommerlichen Temperaturen auf Zypern hat hier die Eignerin Klea zwei wunderbare Infinity-Pools in der Anlage eingelassen. Ja, ihr lest richtig: Einen Infinity-Pool ohne Meer dahinter: Man badet quasi mit direktem Blick über die gesamte Insel. So etwas hatten wir bisher auch selten.

Die Ruhe in der Anlage rührt natürlich auch von dem eher verschlafenen Städtchen Tochni her. Wer hier Urlaub machen möchte, der will explizit keine Clubs und Schaumpartys wie in Agia Napa. Stattdessen legten wir uns abends einfach auf die Liegen am Pool und schauten dem Mond beim Auf- und Untergehen zu. Ich könnte mich an dieser Stelle etwas weit aus dem Fenster legen. Aber ich glaube, wir haben tatsächlich eine völlig neue Art des Urlaubs-Machen entdeckt. Schön war’s!

Rückflug aus Zypern von Larnaka nach München

In alter Tradition gibt’s an dieser Stelle auch noch ein paar Impressionen von unserem Rückflug am nächsten Tag. Der Flughafen von Larnaka präsentierte sich uns als relativ unspektakulär. Kein Wunder: Der größte Flughafen des Landes dient hauptsächlich der Abfertigung der Touristen. Da ist eine zweckdienliche Architektur absolut verständlich.

Etwa interessanter wird es beim eingesetzten Fluggerät. Gerade bei den Feriendestinationen rund um’s Mittelmeer erspäht man oft den üblichen Charter-Einheitsbrei. Durch das etwas andere Klientel der Urlauber ergeben sich hier ganz andere Konstellationen. Zum Beispiel der Jumbo der Aeroflot Transaero Airlines (Danke an die Kommentatoren für den Hinweis!).

In Russland steht Zypern als Urlaubsland ganz weit oben auf der Liste. Auch deswegen gaben sich die russischen Maschinen die Klinke in die Hand. Die Fluggesellschaft Россия (Rossiya) überzeugte durch ihre mehr als offiziell wirkende Lackierung. Die Gesellschaft fliegt sowohl für die russische Regierung, als auch im Charter- und Linienbereich.

Die richtigen Exoten sind mir natürlich immer die Liebsten vor der Linse. Die weißrussische Fluggesellschaft Belavia kam mit dieser betagten 737-500 im Gegenlicht vorbei gefahren, die gerade aus der Hauptstadt Minsk gelandet war.

Nach kurzer Wartezeit schwebte auch unsere Cyprus Airways Maschine ein, die im gewohnten Pattern wieder nach München und Frankfurt zur gleichen Zeit flog. Ein seltsames Gefühl zusammen mit Passagieren in eine Maschine zu steigen, die ein gänzlich anderes Flugziel haben. Aber mittlerweile wussten wir ja Bescheid.

Immerhin befand sich dieses Mal die Boeing in einem absolut guten Zustand, und auch die Crew war wieder mit vollem Elan dabei. Auch die Pünktlichkeit passte dieses Mal. Noch vor der eigentlich angepeilten Abflugszeit schraubten wir uns mit einer großen Rechtskurve in den Himmel und flogen entlang der Südküste zurück nach Deutschland.

Da wir über Limassol noch nicht unsere finale Reisehöhe erreicht hatten, gelang mir noch dieses fantastische Foto der Akrotiri Halbinsel. Mehr als überdeutlich ist im unteren Bild die Salzwüste zu erkennen, die wir noch am Vortag besucht hatten. Wir standen dabei übrigens direkt am rechten unteren Rand, an dem auch die fast parallelen Schleichwege durch den Wald zu sehen sind.
Wer genau hinschaut, sieht auch den Flughafen (oberhalb der Salzwüste) und den Hochseehafen (links-unten) der britischen Militärbasis.

Nach einem recht ereignislosen Flug landeten wir dann auf einem fast menschenleeren Flughafen in München. Wieder einmal hatten sich die Piloten der Lufthansa zum Ausstand entschlossen, und zauberten besonders im LH-eigenen Terminal 2 die Wörter „annulliert“ und „cancelled“ auf fast jeden Monitor. Ein Glück, dass wir mit Cyprus Airways unterwegs waren.

Fazit zum Urlaub in Zypern

Wieder einmal zeigte sich bei uns der unschlagbare Vorteil eines Roadtrips: Statt nur eine Stadt mit dem begrenzten Tunnelblick aus nur einem Hotel zu betrachten, erfuhren wir im wahrsten Sinne des Wortes eine komplette Insel mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Schon alleine aus diesem Grund kann diesem Bericht nur eine klare Reiseempfehlung folgen: Zypern ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Als wichtige Voraussetzung sollte jeder Zypern-Ersturlauber bereits ab der Planung bis zur Durchführung auf alle Vergleiche zu Griechenland verzichten: Die gemeinsame Schrift, Überlappungen im Geschichtsunterricht und eine gewisse geografische Nähe sollten niemanden dazu verleiten hier allzu große Parallelen zu ziehen: Die Republik Zypern bleibt ein Land mit einer eigenen, sehr interessanten und nicht ganz einfachen Geschichten. Wer sich dafür öffnet, und nicht ständig nach Ouzo fragt, der wird ein Land entdecken, das er so gar nicht vermutet hätte.