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"Tatort" aus Ludwigshafen Neuer Fall für Lena Odenthal: Dieser Krimi ist verstörend gut

"Tatort: Avatar" aus Ludwigshafen: Die Kommissarinnen Johanna Stern und Lena Odenthal
"Tatort: Avatar" aus Ludwigshafen: Die Kommissarinnen Johanna Stern (Lisa Bitter, l.) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ermitteln in zwei Todesfällen
© Christian Koch/SWR / ARD
Zwei Männer sind tot, die Verdächtige ist eine Frau. Die Ermittlungen führen Kommissarin Lena Odenthal und ihre Kollegin Johanna Stern in die Tiefen der Internetkriminalität – und offenbaren ein bewegendes, persönliches Schicksal.
  • 5 von 5 Punkten
  • Packendes Drama, das noch lange nachwirkt

Worum geht's?

Am Rheinufer wird ein toter Mann gefunden. Er starb an einem Herzinfarkt, muss aber vor seinem Tod jemandem begegnet sein: Seine Augen sind von Pfefferspray gerötet. Die Kommissarinnen Lena Odentahl (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) finden heraus, dass der Tote Lukas Ricke hieß und Bankangestellter in Köln war. Warum also fuhr er mit einem Mietwagen nach Ludwigshafen und stieg dort in einem billigen Hotel ab? Von seinem Laptop fehlt jede Spur. Nur einen Tag später gibt es eine zweite Leiche, und die Parallelen zum ersten Fall sind frappierend: Wieder ist es ein toter Mann am Fluss, wieder kam er mit einem Mietwagen aus einem anderen Bundesland, wieder wurde sein Laptop entwendet. Haben es Odenthal und Stern mit einem Serientäter zu tun? Eine erste Spur führt zu Julia da Borg (Bernadette Heerwagen), die am Rheinufer joggte, als die beiden Männer starben. Die Frau gibt vor, nichts bemerkt zu haben, doch ihr Verhalten macht die Ermittlerinnen stutzig.

Warum lohnt sich der Fall "Avatar"?

Mal eben schnell ein Foto posten, einen Kommentar im Chat absetzen oder eine Freundschaftsanfrage bestätigen: Viele Kinder und Jugendliche bewegen sich heute ganz selbstverständlich in der virtuellen Welt. Sie sind mit Internet und sozialen Medien aufgewachsen, ein analoger Alltag ist für viele gar nicht mehr vorstellbar. Dass diese Art der Kommunikation nicht nur zahlreiche Vorteile hat, sondern auch unberechenbare Risiken birgt, zeigt der Film (Drehbuch: Harald Göckeritz, Regie: Miguel Alexandre) auf eindringliche Weise. Es geht um Cyber-Grooming und Deepfakes, KI-generierte Chatbots und Identitätsdiebstahl: Die ganze Klaviatur der Internetkriminalität, die nicht nur Jugendliche, sondern oft auch Eltern ratlos zurücklässt. In alldem brilliert Schauspielerin Bernadette Heerwagen als überforderte Mutter.

Was stört?

Der "Tatort" ist spannend und sehr bewegend erzählt. Wirklich etwas auszusetzen, gibt es nicht, allerdings erfordert der Film volle Konzentration, um Zusammenhänge und Handlung zu verstehen.

Die Kommissarinnen?

Die Ermittlerinnen machen akribisch ihre Arbeit – auch wenn es Lena Odenthal mit den Dienstvorschriften mal wieder nicht so genau nimmt: Sie verschafft sich illegal Zutritt zu einem Tatort, zofft sich mit dem Staatsanwalt und gönnt sich ein Bier auf dem Revier. Darüber hinaus planen die Kommissarinnen den Abschied ihrer Kollegen Edith Keller (Annalena Schmidt) und Peter Becker (Peter Espeloer): Die Assistentin und der Kriminaltechniker gehen nach 25 Jahren in den Ruhestand.

Ein- oder ausschalten?

Wichtiges Thema, starke Hauptdarstellerin: Den Fall aus Ludwigshafen sollten Sie nicht verpassen – auch wenn er keine gute Laune macht. 

Lena Odenthal und Johanna Stern ermittelten zuletzt in diesen Fällen:

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