Das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) blüht in anmutigen Glockenblüten und bildet im Schattengarten durch Selbstaussaat und Brutzwiebeln schnell dichte Bestände aus. Das Hasenglöckchen zählt zu den Scilloideae, einer Unterfamilie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Vielen Gärtnern ist es wahrscheinlich noch unter dem alten botanischen Namen Scilla hispanica/camanulata bekannt. Heimisch ist das Spanische Hasenglöckchen in den lichten Mischwäldern und Steinlandschaften Portugals, Westspaniens und Nordafrikas. In Süd- und Westeuropa ist es mittlerweile verwildert.
Bei dem Spanischen Hasenglöckchen handelt es sich um eine mehrblättrige eintriebige Zwiebelblume, die ebenso hoch wie breit wird: im Durchschnitt 25 bis 40 Zentimeter. Die Zwiebeln sind groß und gelblich weiß gefärbt.
Die breit-linealischen, ganzrandigen Blätter von Hyacinthoides hispanica stehen in einer grundständigen Rosette.
Von Ende April bis Juni zeigen sich die hübschen weißen, rosafarbenen oder blauen Glockenblüten. Sie stehen in lockeren Trauben an aufrechten Stielen.
Nach dem Flor entwickeln sich unzählige kleine Kapselfrüchte, die schwarze kugelförmige Samen enthalten.
Hyacinthoides hispanica gedeiht am besten an einem halbschattigen bis schattigen Standort im Garten. Eine hohe Luftfeuchte ist im Frühjahr ideal.
In einem schwach sauren, lockeren, frischen bis feuchten Lehmboden mit hohem Nährstoff- und Humusgehalt fühlt sich das Spanische Hasenglöckchen besonders wohl.
Pflanzzeit für Hyacinthoides hispanica ist im Herbst, zwischen September und Anfang November. Setzen Sie die Zwiebeln fünf bis zehn Zentimeter tief in die Erde und halten Sie einen Pflanzabstand von 10 bis 15 Zentimetern ein.
An einem geeigneten Standort fallen in der Regel keine Pflegearbeiten an. Wird Hyacinthoides hispanica in der Nähe eines Gehölzes gepflanzt, empfehlen wir, das Laub für eine Weile liegen zu lassen: Es dient gleichzeitig als Winterschutz und Nährstofflieferant. Im Beet können Sie im Frühjahr etwas Kompost ausbringen. Ist die Witterung zur Zeit des Austriebs sehr trocken, sollte man etwas von Hand wässern.
Im Herbst, wenn das Laub verwelkt ist, kann man das Spanische Hasenglöckchen aus der Erde holen und teilen.
Das schattenverträgliche Spanische Hasenglöckchen eignet sich gut für Gehölzränder oder zur Unterpflanzung. Es ist sowohl im Naturgarten als auch im Waldgarten gern gesehener Gast. Gute Pflanzpartner im Schattenbeet sind Waldmeister, Golderdbeere oder verschiedene Farne.
Es sind viele attraktive Sorten des Spanischen Hasenglöckchens im Handel erhältlich, die in unterschiedlichen Schattierungen von Weiß, Blau oder Rosa blühen. Sehr verbreitet sind:
Zur Vermehrung von Hyacinthoides hispanica nimmt man Brutzwiebeln ab oder sät im Herbst die selbstgesammelten Samen direkt ins Freiland. Eine Aussaat in Anzuchtschalen ist im Frühjahr ebenfalls möglich.
Wühlmäuse lieben Zwiebelblumen: Ist das Problem in Ihrem Garten bekannt, sollten Sie das Spanische Hasenglöckchen in einen engmaschigen Pflanzkorb setzen, ehe es in die Erde kommt.
Ein Schattengarten bedeutet nicht nur Frust, sondern kann mit der richtigen Anlage einen ganz eigenen Zauber entfalten. Denn auch für die dunkleren Ecken rund ums Haus gibt es tolle Pflanzen, die Leben in den Garten bringen. Und um diese Schattenkünstler geht es in dieser Folge von “Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast”. Gleich anhören!