Engerlinge: Larven in Topf und Kübel – was tun?

Beim Wiederbepflanzen von Kübeln, Kästen und Töpfen kommen öfter mal dicke Larven zum Vorschein, oft in großer Anzahl. Wie kommen die Engerlinge in den Blumentopf? Sind sie schädlich und was kann man tun?

Von Christine Mall

Auf einer Hand im Handschuh liegt Erde und darauf ein Engerling aus einem Pflanztopf. — Engerling beim Erneuern der Erde im Blumentopf entdeckt. Wohin damit?

Engerlinge im Blumentopf – was tun?

stefan.schliessler.engerlinge — Stefan S. findet massenweise Engerlinge in seinen Pflanztöpfen

kraut&rüben Leser Stefan S. schreibt:

Hallo liebes kraut&rüben Team, seit mehreren Jahren finde ich in meinen großen Pflanzgefäßen immer wieder zahlreiche Engerlinge vor. Erst heute habe ich einen großen Pflanztrog mit etwa 120 Liter zur Bepflanzung vorbereitet und dabei wieder fast 100 (!) große Larven gefunden. Auf dem Bild anbei sehen Sie nur einen Teil davon! Vermutlich handelt es sich um Engerlinge des Rosen- oder Junikäfers. Jungpflanzen, die ich setze, gehen mir leider nach kurzer Zeit ein, da mir die Engerlinge (vermutlich mangels organischer Pflanzenreste) die Wurzeln anknabbern.

Einen Teil der "Täter" siedle ich meist auf meinen Kompost um. Dort ist ja genug Futter für sie vorhanden. Frage: Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich mit befallenen Gefäßen umgehen bzw. einem Befall von Larven vorbeugen kann? Chemische Mittel etc. kommen für mich keinesfalls in Frage. Aber natürlich möchte ich auch nicht jedes Jahr die Erde aller meiner Gefäße vorsorglich durchsieben müssen.

Sind Engerlinge schädlich?

Solange die Larven in den Gefäßen genügend abgestorbenes Pflanzenmaterial und Holzreste finden, schaden sie den Wurzeln nicht. Je mehr Engerlinge aber pro Topf auftreten, desto eher geht die Nahrung zur Neige und dann fressen die Engerlinge womöglich auch die Wurzeln an. Um das auszuschließen, sollten Sie die Larven absammeln.

Wohin mit den Larven?

Engerlinge bevorzugen von Natur aus ein humusreiches Substrat, zum Beispiel am Fuß von Bäumen, wo sie sich von abgestorbenen Holzresten sowie verrottenden Pflanzenteilen ernähren. Sie halten sich deshalb gerne im Kompost auf und erweisen sich dort als ausgesprochen nützlich, weil sie darin den Humusaufbau fördern.

Abgesammelte Larven geben Sie am besten in den Kompost oder in eine Gartenecke mit einem Totholzhaufen.

Wie kommen Engerlinge in den Blumentopf?

Wenn Sie für Ihre Kübelpflanzen Erde vom Kompost verwenden oder dem übrigen Substrat beimischen, ist es möglich, dass beispielsweise Rosenkäfer-Eier oder -Larven auf diese Weise in die Töpfe gelangt sind. Dies können Sie ausschließen, indem Sie abgepacktes und steriles torffreies Kübelpflanzen-Substrat aus dem Gartenfachhandel verwenden. Treten dennoch Larven in Ihren Blumentöpfen auf, haben die Käfer ihre Eier vermutlich direkt in der Topferde abgelegt.

Engerlinge unterscheiden: Wer ist wer?

So wuchtig das Erscheinung von Engerlingen auch sein mag, sind die meisten heimischen Käferläfer, wie hier die des Rosenkäfers, völlig harmlose Gesellen. Nur ein paar wenige Arten sind potenziell gefährlich, und zwar nicht für uns, sondern für die Pflanzenwelt. Welche dies sind, erfahren Sie in den folgenden Bildern. — So wuchtig das Erscheinung von Engerlingen auch sein mag, sind die meisten heimischen Käferläfer, wie hier die des Rosenkäfers, völlig harmlose Gesellen. Nur ein paar wenige Arten sind potenziell gefährlich – nicht für den Gärtner, sondern für die Pflanzenwelt. Welche diese sind, erfahren Sie in den folgenden Bildern.

Der Feldmaikäfer und seine gekrümmte Larve mit brauner Kopfkapsel und kräftigen Beinen. — Maikäfer können mitunter große Schäden durch Wurzelfraß anrichten. Allerdings sind es nicht die Käfer, sondern ihre Larven. Alle paar Jahre kommt es zu Massenvermehrungen.

Durch Fortbewegung entlarvt: Die Maikäferlarve (Bild) bleibt gekrümmt und versucht, in Seitenlage voranzukommen, ebenso die Junikäferlarve, welche sich zudem in Bauchlage zu strecken vermag. Die Larven von Maikäfer und Junikäfer sind vorne und hinten etwa gleich dick. — Durch Fortbewegung entlarvt: Die Maikäferlarve (Bild) bleibt gekrümmt und versucht mit ihren recht kräftigen Beinen in Seitenlage voranzukommen, ebenso die Junikäferlarve, welche sich zudem in Bauchlage zu strecken vermag. Die Larven von Maikäfer und Junikäfer sind vorne und hinten etwa gleich dick.

Der Junikäfer ist harmlos, auch wenn er dank Gebrumm und Torkelflug bedrohlich wirkt. — Der adulte Maikäfer ist ebenso wie der Junikäfer (Bild) harmlos, auch wenn sie durch ihr Gebrumm und Torkelflug durchaus bedrohlich wirken können. Sie beißen und stechen nicht.

gartenlaubkaefer — Ein Verwandter zu Maikäfer und Junikäfer ist der Gartenlaubkäfer. Die ausgewachsenen Tiere ernähren sich in erster Linie von den Blättern verschiedener Laubbäume.

Die größeren Larven des Gartenlaubkäfers fressen an Graswurzeln und können kahle Stellen im Rasen verursachen. Eine geschlossene Grasnarbe und ein vitales Grün beugt einer Eiablage vor.

Rosenkäfer bestäuben Blüten, während ihre Larven wertvollen Humus bilden. — Ein glänzender Helfer im Garten: Die unter Naturschutz stehenden Rosenkäfer bestäuben Blüten, ...

... während ihre Larven abgestorbene Pflanzenreste fressen und daraus wertvollen Humus bilden. Zur Fortbewegung strecken sie sich und kriechen auf dem Rücken raupenartig davon. Rosenkäferlarven haben im Vergleich zu Mai-und Jinikäferlarven kürzere Beinchen. — ... während ihre Larven abgestorbene Pflanzenreste fressen und daraus wertvollen Humus bilden. Zur Fortbewegung strecken sie sich und kriechen auf dem Rücken raupenartig davon. Rosenkäferlarven haben im Vergleich zu Mai- und Junikäferlarven kürzere Beinchen.

Es ist ein wahrerGlücksfall, einem Nashornkäfer zu begegnen. Genauso verhält es sich, ... wenn man seine Babys, also seine Riesenlarven, im Kompost entdeckt! — Es ist ein wahrer Glücksfall, einem Nashornkäfer zu begegnen. Genauso verhält es sich, ...

... wenn man seine Babys, also seine fingerdicken Riesenlarven mit einer Körperlänge von rund 10 cm, im Kompost entdeckt! Genauso wie die Larven des Rosenkäfers ernähren sie sich von abgestorbenen Pflanzenresten. Übrigens: Nashornkäfer sind streng geschützt.

So kann man Engerlingen vorbeugen

Um zu verhindern, dass die Käfer ihre Eier direkt in die Topferde legen, können Sie ab April – da beginnt die Zeit der Eiablage – geeignete Maßnahmen ergreifen.

Hilfreich ist zum Beispiel, wenn Sie auf die Erdoberfläche eine Schicht Steine oder Sand geben oder sie mit einem Vlies abdecken.
Gute Erfahrungen haben einige Gärtner mit einem Vergrämungsmittel gemacht: Sie besprühen im Frühling vor der Eiablage die Erde in den Töpfen mit einem Sud aus getrocknetem Rainfarn.

Ein großflächiger Einsatz im Garten ist in der Regel nicht notwendig, da die Larven der Tiere in den Beeten keinen nennenswerten Schaden anrichten.

Ist der Rosenkäfer ein Schädling?

Bei den Larven in den Töpfen von kraut&rüben Leser Stefan S. könnte es sich um Engerlinge des Rosenkäfers handeln.

Der grünlich-bronze schillernde Rosenkäfer (Cetonia aurata) aus der Familie der Blatthornkäfer zählt nicht zu den Schädlingen im Garten. Er steht sogar unter Artenschutz und war im Jahr 2000 Insekt des Jahres. Ausgewachsene Käfer werden bis 2 cm groß und ernähren sich ausschließlich von Nektar, Pollen, Pflanzensaft und reifen Früchten. Sie richten dabei aber in der Regel keine größeren Schäden an.