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Verbraucherzentrale: Abzocke bleibt Dauerbrenner

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Halfen und helfen vielen Verbrauchern mit Problemen als Team in der Beratungsstelle an der Altenaer Straße (v.l.n.r.): Michael Lücker, Viola Link und Magdalena Ermert.
Halfen und helfen vielen Verbrauchern mit Problemen als Team in der Beratungsstelle an der Altenaer Straße (v.l.n.r.): Michael Lücker, Viola Link und Magdalena Ermert. © Kleinfeld

Lüdenscheid - Als Kaffeefahrt-Touren getarnte Verkaufsfahrten, dubiose Verträge per verbotener Telefonwerbung untergeschoben, betrügerische Gewinnversprechen gegen Zahlung einer „Verwaltungsgebühr“ – auch im vergangenen Jahr sind zahlreiche Bürger aus Lüdenscheid und Umgebung auf „Abzocker“ reingefallen, wie die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale feststellen musste.

Die übersichtlichen Jahresberichte der Beratungsstelle Lüdenscheid und der Umweltberatung für den Märkischen Kreis präsentierten gestern Leiterin Magdalena Ermert, Umweltberater Michael Lücker und Umweltberaterin Viola Link an der Altenaer Straße.

Die Arbeit der Beratungsstelle habe sich 2012 verändert, erläuterte das Team. Bei zwei Dauerbrennern des Verbraucherärgers, „Unerlaubte Telefonwerbung“ und „Kostenfallen im Internet“, hätten die Warnungen vor Abzockern bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Wirkung gezeigt. Außerdem sei die Verbraucherberatung mit Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft strafrechtlich gegen illegale Firmenpraktiken vorgegangen. Und mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes sowie der Buttonlösung bei Onlineangeboten seien verbraucherfreundliche Weichen gestellt worden.

„Allerdings sind Verbraucher im Konsumalltag immer häufiger überfordert und benötigen unsere Unterstützung, auch beim Auskommen mit dem Einkommen“, sagte Ermert. „Und Fragen rund um den Energiemarkt haben spürbar an Bedeutung gewonnen“, ergänzte Lücker.

Erstmals lassen sich die Erfolge der Verbraucherschützer dank eines neuen digitalen und differenzierten Erfassungssystems sämtlicher Anfragen auch in Euro beziffern. Zwei Professoren haben in einem Gutachten den Nutzen der Arbeit der Beratungsstellen berechnet: Ein Euro investiertes Steuergeld ruft demnach 14 bis 17 Euro Verbrauchernutzen hervor.

Das Ziel der Verbraucherberatung könne somit noch besser erreicht werden: „Wir bewahren jährlich Tausende von Ratsuchenden davor, übervorteilt zu werden und helfen, kluge Entscheidungen zu treffen“, sagte Ermert. - wok

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