Winter-Linde 'Roelvo'

Herkunft und Besonderheiten der Winter-Linde ’Roelvo‘

Tilia cordata ’Roelvo‘ stammt aus den Niederlanden und wurde dort im Jahr 1988 von M. Roelafsen selektiert. Die recht junge Züchtung ist bisher noch eine Rarität in den europäischen Gärten, sie findet aber zunehmend Bewunderer und gilt attraktiv für die Nutzung als Straßenbaum im innerstädtischen Raum. Tilia cordata ’Roelvo‘ entwickelt sich mit einer geringeren Endhöhe als viele andere Lindenzüchtungen und bildet eine schlanke Krone. Ihre regelmäßige und harmonisch wirkende Gestalt macht sie zu einem echten Blickfang. Zudem beweist sich diese Züchtung als sehr robust und stadtklimaverträglich, sodass sie sich auch ohne botanische Unterstützung zu einer malerischen Naturschönheit entwickelt.

Die Winter-Linde ist in Europa heimisch

Die Mutterart Tilia cordata ist in Deutschland vorwiegend unter dem Namen Winter-Linde oder auch Stein-Linde bekannt und schmückt unzählige Gärten, Parkanlagen und Straßen. Sie gehört zur Gattung der Linden (Tilia) in der Unterfamilie der Lindengewächse und der großen Familie der Malvengewächse. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa bis in den Kaukasus und nach Westsibirien. Da sie höhere Lagen mag, begegnet man der malerischen Pflanze in freier Natur sowohl im Alpenvorland als auch in den Mittelgebirgen, wo sie mit dem Charme eines stattlichen, großen Baums beeindruckt. Sie wächst aber ebenso in klassischen Wäldern zu einer sehenswerten Schönheit heran.

Tilia cordata hat in Deutschland eine lange Geschichte

Die Linde ist in Deutschland generell sehr populär und prägt seit Jahrhunderten viele Bereiche unseres Lebens, zum Beispiel als Namensgeber für Städte und Ortsteile. Erstmals beschrieben und veröffentlicht wurde die Winter-Linde im Jahr 1768 durch den Botaniker Philip Miller, sie wurde aber bereits von den Germanen verehrt und ist noch heute Symbolträger für Werte wie Frieden, Liebe und Heimat.

Die Linde begeistert über Generationen mit ihrer Lebensdauer

Lindenbäume begeistern nicht nur durch ihre attraktive Erscheinung, sondern ebenfalls mit einer extremen Lebensdauer von bis zu 1000 Jahren. Die robuste Pflanze verspricht somit jedem Gärtner über Generationen hinfort mit ihrem Anblick zu erfreuen. Da das Sortiment an Lindenzüchtungen stetig gewachsen ist, kann nun auch der Botaniker mit einem kleineren Garten in den optischen Genuss dieser stolzen Schönheit kommen. Die Züchtung ’Roelvo‘ ist hier die perfekte Wahl, denn sie wächst langsam und bleibt recht klein.

Tilia cordata ’Roelvo‘ wird 8 bis 15 Meter hoch

Der kleine Baum wird je nach Standort höchstens 8 bis 15 Meter groß und bildet eine schmale Baumkrone, die einen Raum von 3 bis 6 Metern einnimmt. Sie entwickelt sich langsam mit einer schmal-kegelförmigen Kronenform und bietet einen grandiosen Anblick. Die Äste streben dicht verzweigt und lassen die Krone malerisch erscheinen, dies verleiht der Selektion’ Roelvo‘ eine besonders idyllische Ausstrahlung. Sie eignet sich perfekt für eine enge Straße oder aber für einen Garten mit begrenztem Platzangebot und bietet hier einen sensationellen Anblick.

Kupferbrauner Stamm wird zunehmend gefurcht

Die frischen Triebe der Winter-Linde ’Roelvo‘ treiben mit einer anfangs rotbraun glänzenden Rindenfarbe aus und dunkeln dann nach. Später schimmern sie in einem Kupferbraun und bilden einen aparten Kontrast zu dem markanten Blattwerk der Linde. Der Stamm trägt eine gefurchte Borke, die ebenfalls kupferbraun schimmert und sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt.

Herzförmiges Blattwerk der Winter-Linde ’Roelvo‘ liefert eine aparte Optik

Die Blätter der Winter-Linde präsentieren sich herzförmig und brachten dem Baum auch seinen Trivialnamen Herzblattbaum ein. Sie haben ein spitz zulaufendes Blattende und glänzen in einer dunkelgrünen Farbgebung. Insgesamt wirkt das Blattwerk der Linde recht derb, dies macht sie zu einem echten Hingucker und lässt sie robust und stolz erscheinen. Sie versprüht Lebendigkeit sowie Naturgefühl und beweist dies zu jeder Jahreszeit mit einer immer neuen Optik.

Sensationelle Laubfärbung in strahlendem Gelb

Im Herbst leuchtet die Baumkrone der Winter-Linde ’Roelvo‘ in einer sensationellen Gelbfärbung. Die wunderschönen Blätter scheinen wie von Künstlerhand bemalt und machen den kleinen Baum zu einem echten Gartenstar. Sie bringen Abwechslung in den herbstlichen Garten und wecken die Lust auf das neue Gartenjahr.

Unscheinbare Blüte der Tilia cordata ’Roelvo‘ überrascht mit lieblichem Duft

Im Frühjahr überraschen die unscheinbaren Blüten der Tilia cordata ’Roelvo‘ mit einem lieblichen Duft, der den Garten durchströmt und ein sensationelles Dufterlebnis spendiert. Die dezenten Blüten schimmern gelblich-weiß und stehen zu mehreren in Dolden zusammen. Sie haben eine große Anziehungskraft auf Schmetterlinge und Bienen und verfügen über einen hohen Pollen- und Nektargehalt. Dies macht die Winter-Linde zu einer wertvollen Bienennährpflanze.

Unscheinbare Nüsschenfrucht entwickelt sich im Herbst

Aus den Blüten bilden sich im Spätsommer runde graue Früchte, die zu den sogenannten Drehflüglern gehören und vom Wind in alle Richtungen des Gartens verteilt werden. Die unscheinbaren und wenig dekorativen Früchte enthalten 5 bis 7 Nüsschen und schimmern filzig im Sonnenschein.

Der optimale Standort für die Winter-Linde ‘Roelvo‘

Tilia cordata’ Roelvo‘ gilt, wie alle Züchtungen der Winter-Linde, als standorttolerant und genügsam. Obwohl die Züchtung am besten auf feuchten bis mäßig trockenen Untergründen mit einem hohen Nährstoffgehalt wächst, gedeiht sie auf jedem kultivierten Gartenboden und begeistert den Gärtner mit ihren Vorzügen.

Die Winter-Linde hat ein starkes Wurzelwerk

Versorgt wird diese Linde über das starke Wurzelsystem eines Herzwurzlers. Die Tilia cordata ’Roelvo‘ bildet anfangs eine tiefstrebende Pfahlwurzel, die nach einigen Jahren von weitstrebenden Feinwurzeln unterstützt wird. Das kräftige Wurzelwerk macht die Linde robust bezüglich periodischer Trockenheit und verschafft ihr einen genügsamen und pflegeleichten Charakter.

Möglichst sonniger und lichtreicher Ort ist wünschenswert

Die Winter-Linde ist lichtbedürftig und mag helle Standorte. Ein möglichst sonniger Ort, allenfalls im Halbschatten, gewährt ihr die besten Bedingungen, um den Botaniker mit ihrer Attraktivität zu begeistern.

‘Roelvo‘ verträgt Temperaturen bis zu -34°C und ist somit sehr frosthart

Winterhart ist die Züchtung ’Roelvo‘ ohne die Unterstützung und Pflege des Gärtners. Der heimische Baum übersteht ohne Schwierigkeiten Temperaturen bis zu minus 34 Grad Celsius und gilt daher als sehr frosthart und wintertauglich. Er begeistert selbst an kalten Tagen mit seinem Anblick und der formschönen Gestalt.

Verwendung der Tilia cordata ’Roelvo‘

Diese Selektion eignet sich aufgrund ihres schlanken Aufbaus und einer geringen Endhöhe als malerischer Straßen- und Hausbaum, der nur wenig Platz benötigt und im Vergleich zu anderen Züchtungen auf begrenztem Raum gepflanzt werden kann. Die Tilia cordata ’Roelvo‘ präsentiert sich trotz ihrer kleineren Endhöhe mit der charismatischen Erscheinung eines stattlichen Baums und liefert ganzjährig einen wunderschönen Anblick. Sie kann in solitärem Stand gesetzt werden oder aber in einer Gruppe. Ihr Blattwerk verzaubert im Sommer mit seiner derben Erscheinung und bringt Im Herbst Farbe und Abwechslung in den Garten. Im Winter begeistert die formschöne Silhouette und auch die Blüte der Naturschönheit weiß mit einem lieblichen Duft auf sich aufmerksam zu machen. Auch der genügsame und pflegeleichte Charakter macht diese Selektion zu einem beliebten Star, denn sie ist stadtklimafest und robust. Sie verträgt Wind genauso wie Trockenheit und benötigt keinerlei Unterstützung durch den Gärtner.

Wissenswertes zur Linde allgemein

Die Linde gilt, neben der Eiche, als der am meisten besungene Baum Deutschlands und steht sinnbildlich für Heimat, Gerechtigkeit, Frieden und Mütterlichkeit. Sie findet sich in unzähligen Wappen und Stadtnamen wieder und circa 850 Orte und Ortsteile in Deutschland tragen einen Namen, der auf den malerischen Baum zurückzuführen ist. Die Linde wurde bereits von den Germanen als Sitz der Göttin Freya verehrt und in vielen Dörfern gepflanzt, um hier einen Versammlungsort oder einen Gerichtsort zu schaffen. Auch in der deutschen Literatur ist die Linde immer wieder Gegenstand und findet in Werken von Goethe, Heine und Walter von der Vogelweide ihre Verwendung.

Blüten dienen zur Herstellung des beliebten Lindenhonigs

Neben ihrer Nutzung als malerischer Parkbaum dient die Linde heute ebenso im Bereich der Imkerei und in der Pharmakologie als Rohstoffspender. Ihr Nektar verfügt über einen hohen Zuckergehalt und dient zur Herstellung des beliebten Lindenhonigs. In der Pharmakologie wird die Linde als Heildroge genutzt. Teezubereitungen dienen zur Linderung von Hustenreiz bei Erkältungen und gelten als schweißtreibend. Das Holz hat hingegen wenig wirtschaftlichen Nutzen. Es wird vor allem in der Bildhauerei, in der Schnitzerei und zur Fertigung von Drechselarbeiten verwendet.