Enzenreither ärgert sich über Pensionsabzüge

Erstellt am 01. September 2023 | 07:00
neu35tan-gloggnitz-enzenreith-reisenbauer
Günther Reisenbauer kämpft um seine Pension.
Foto: Gerhard Brandtner
Günther Reisenbauer muss mit 200 Euro weniger im Ruhestand auskommen. Er überlegt nun, ob er seinen Fall vor Gericht bringt.

Eine böse Überraschung erlebte Günther Reisenbauer. Nach 46 Jahren bei der EVN geht es für den 63-Jährigen mit September in die wohlverdiente Pension. Schon vor gut 15 Monaten wollte der gelernte Elektriker wissen, mit welcher Pension er zu rechnen hat. „Mit der Summe, die mir damals genannt wurde, hab' ich natürlich gerechnet“, erinnert sich Reisenbauer zurück.

Beim Antrag jetzt folgte aber eine böse Überraschung. „Mit Schrecken musste ich feststellen, dass mir inflationsbedingt rund 200 Euro netto im Monat fehlen“, ärgert sich der Arbeitnehmer. „An mir kann es ja nicht liegen, da mein Gehalt ja gestiegen ist und damit auch meine Abgaben und meine Einzahlungen in die Pensionsversicherung“, macht Reisenbauer seinem Ärger Luft.

Der Enzenreither ist sich sicher, mit seinem Problem nicht alleine zu sein. Er fürchtet nun, dass er, wenn er jetzt den Antrag stellt, um sein Geld umfällt und Ansprüche verliert. Wer Reisenbauer kennt, weiß aber, dass er ein Kämpfer ist: Durch eine Autoimmun-Krankheit mussten ihm beide Beine amputiert werden. Gearbeitet hat er bis zuletzt, da ihm sein Arbeitgeber hier auch entsprechende Möglichkeiten eröffnet hat. „Mir war schon klar, dass ich trotz 46 Arbeitsjahren Abzüge in Kauf nehmen muss, weil ich noch keine 65 Jahre alt bin, aber das jetzt sehe ich nicht ein“, so der Enzenreither. Er überlegt jetzt auch, seinen Fall vor Gericht zu bringen. Eine NÖN-Anfrage an die Pensionsversicherungsanstalt blieb leider unbeantwortet.