Der Skandal beim Kika, wo der ehemalige Herstellungsleiter Marco K. über Jahre hinweg rund neun Millionen Euro veruntreut hat, kommt den MDR, bei dem der von ARD und ZDF gemeinsam betriebene Sender angesiedelt ist, wohl teuer zu stehen. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass die Versicherung des MDR es wohl ablehnt, für den entstandenen Schaden aufzukommen. Aus ihrer Sicht wurde der Betrug in dieser Größenordnung überhaupt nur möglich, weil es bei Kika und MDR erhebliche Mängel bei den Rechnungskontrollen gab. Beim MDR heißt es, es gebe noch keinen ablehnenden Bescheid der Versicherung, man befinde sich aber in Vergleichsverhandlungen.

Ärger könnte dem MDR unterdessen auch vom ZDF drohen, das zur Hälfte an dem Sender beteiligt ist. Zwar betont man in Mainz, dass man bislang keine konkreten Forderungen an den MDR gerichtet habe, allerdings in Gesprächen über mögliche Konsequenzen sei. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass man in Mainz der Ansicht sei, den Finanzierungsanteil an den durch den Betrug "zweckentfremdeten" Geldern eigentlich zurückerstattet bekommen zu müssen. Es sieht also ganz danach aus, dass die neue MDR-Intendantin Karola Wille sich wohl noch eine ganze Weile mit diesen Altlasten herumschlagen muss.