Beton- und Stahlbetonbau 4/2012

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J. Akkermann/K. Golonka · Weltstadthaus Peek & Cloppenburg Wien

Bild 7. Einbauteile Pfahlkopfbalken für getrennte Stützen

a)

b)

Bild 8. Pfahlkopfbalken an Trennfuge Achse 6 mit Einbauteil: a) vor und b) nach dem Betonieren

Für alle Teilungsszenarien gilt, dass die Tragwerke bis in die Gründung unabhängig gestaltet werden müssen. Da die Herstellung aller für die später ggf. einzelnen Bauteile jeweils notwendigen Aussteifungen in der jetzigen Nutzungsform eine große Beeinträchtigung darstellen würde, wurden entsprechende Ergänzungsoptionen geschaffen.

4 Gründungsteilung Das Gebäude wurde auf dem für die Wiener Innenstadt typischen quartären „Plattelschotter“, einem gut be-

lastbaren Kiessand, gegründet. Aufgrund der durch die großen Spannweiten und einer optionalen Gebäudeaufstockung sehr großen Stützenlasten wurde hierfür eine Tiefgründung in den Wiener Tegel in Form von bis zu 23 m langen Bohrpfählen ∅ 90 cm gewählt. Ferner sind im Trennungsfall die Differenzsetzungen der entstehenden Bauteile zu minimieren. Unter den höchstbelasteten Innenstützen (Achsen 4 und 6) waren jeweils 2 × 3 Bohrpfähle notwendig, die auf die jeweiligen Gebäudeteile verteilt wurden (Bild 6).

Da die aufgehenden Gebäudestützen genau auf der potenziellen Teilungsfuge liegen, ergibt sich im Aufriss ein Versatz zwischen Stützenund Pfahlachse. Das hierdurch entstehende Versatzmoment im Pfahlkopfbalken wurde durch einen Zerrbalken zum nächsten Pfahlkopfbalken (Bilder 6 und 7) zentriert. Für die Einleitung der hoch konzentrierten Stützenlasten (bis zu ca. 2 × 13 MN, charakteristisch) waren Einbauteile aus Stahl mit lastverteilenden Kragen erforderlich (Bilder 7 und 8), die ebenfalls durch die Teilungsfuge von 5 cm getrennt aus-

Beton- und Stahlbetonbau 107 (2012), Heft 4

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